Am Mittwoch, dem 12.04.2017 erhielt der Ortswehrleiter der Feuerwehr Sohland die telefonische Information einer ausländischen Spedition, dass es auf der B98 in der Ortslage Sohland zu einer Havarie an einem firmeneigenen LKW gekommen ist, bei welcher Öl austrat. In Absprache mit der Leitstelle Ostsachsen rückte der Wehrleiter gegen 11:13 Uhr zu einer Erkundungsfahrt mit dem GW-N auf die B98 aus. Bereits auf der Anfahrt wurde u.a. auf der Bundesstraße eine Ölspur festgestellt. An der eigentlich gemeldeten Einsatzstelle wurde sofort klar, dass hier umgehend die Hilfe der kompletten Feuerwehr notwendig wurde. So löste die Leitstelle Ostsachsen gegen 11:27 Uhr Vollalarm für die komplette Ortswehr Sohland a.d. Spree über die Funkmeldeempfänger aus. Die Kameraden rückten zusätzlich zum GW-N mit dem HLF 20-16, dem TLF 16-25, dem KLF sowie dem ELW 1 zur Einsatzstelle aus. Weiterhin wurde sofort die Polizei sowie das Spezialunternehmen DUSSA angefordert.
Es handelte sich um 2 unabhängige Schadensfälle, welche von den Einsatzkräften abgearbeitet werden mussten. Zum einen zog sich eine teilweise massive Ölspur über die B98, die Taubenheimer Straße, die Ortslage Taubenheim sowie weiter über die B98/B96 bis in die Ortslage Oppach. Daher wurde auch die Feuerwehr Oppach nachalarmiert. Die Ölspur wurde mittels Bindemittel an besonders gefährdeten Stellen abgestumpft und die Verkehrsteilnehmer vor der Gefahr gewarnt. Mit der endgültigen Reinigung wurde ein Spezialunternehmen beauftragt.
Die weitaus umfangreichere Einsatzstelle erwartete die Einsatzkräfte jedoch an dem havarierten LKW auf der B98 zwischen Sohland und Wassergrund. Ein slowakischer Tank-LKW hatte während der Fahrt seinen Hydrauliköltank verloren. Dessen kompletter Inhalt ergoss sich über beide Fahrspuren der Bundesstraße, so dass diese für mehrere Stunden in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt werden musste. Das Hydrauliköl lief bereits an mehreren Stellen in die angrenzenden Straßengräben und Böschungen.
Die Sohlander Kameraden, welche beide Einsatzstellen parallel abwickelten, schütteten an mehreren Stellen kleine Dämme aus Ölbindemittel auf und brachten dieses auch massiv auf der Fahrbahn aus, um eine weitere Ausbreitung des Hydrauliköles zu verhindern. Der Einsatzleiter ließ sämtliche Reserven an Ölbindemittel, auch von den Ortswehren Wehrsdorf und Taubenheim an die Einsatzstelle bringen. Auch diese wurden letzendlich vollumfänglich benötigt. Gleichzeitig begann das zwischenzeitlich eingetroffene Spezialunternehmen mit der professionellen Reinigung der Fahrbahnen. Im weiteren Verlauf übernahm die Polizei die Vollsperrung der Bundesstraße in dem betroffenen Bereich, so dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr nach und nach wieder einrücken konnten.
Der Einsatz war für die 19 Kameraden der Sohlander Feuerwehr gegen 14:00 Uhr beendet. Bei diesen Maßnahmen wurden 26 Säcke Ölbindemittel verbraucht! Zwischenzeitlich konnte jedoch neues Material nachgeordert werden, um die Einsatzbereitschaft auch weiterhin zu gewährleisten. Neben den 5 Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr Sohland a.d. Spree kamen die Feuerwehren Taubenheim und Wehrsdorf mit je einem Fahrzeug und 3 Kameraden im Bereich Nachschub, die Feuerwehr Oppach, die Polizei mit 5 Einsatzfahrzeugen sowie die Firma DUSSA mit mehreren Spezialfahrzeugen zum Einsatz. Die Polizei hat zu diesen Vorfällen die Ermittlungen aufgenommen.
Bericht: Rico Hentschel – Pressesprecher FF Sohland a.d. Spree
Fotos: FF Sohland a.d. Spree
Es ist echt erstaunlich dass bei diesen Schrottkarren, welche täglich eine ortsansässige Raffenerie ansteuern, noch nichts schlimmeres passiert ist.
Dank an alle Kammeraden!
Raffinerie!