Am Mittwoch, den 14.03.2012 wurde die Feuerwehr Sohland gegen 20:14 Uhr mit Vollalarm über die Sirenen und Meldeempfänger zum nächsten Einsatz alarmiert. Gemeldet wurde ein Wohnungsbrand in der Sohlander Schloßstraße, einer Seniorenwohnanlage ! Höchste Eile war also geboten ! Gleichzeitig mit der FF Sohland wurden auch die Feuerwehren Wehrsdorf, Taubenheim und Schirgiswalde alarmiert.
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Videobeiträge zum diesem Einsatz (Quelle: YouTube)
Bereits auf der Anfahrt zur Wache stellten mehrere Kameraden fest, dass es sich nicht mehr nur um einen Wohnungsbrand handelte, sondern bereits große Teile des Dachgeschosses im Vollbrand standen ! Daraufhin wurden noch vor dem Ausrücken der Sohlander Feuerwehr über die Rettungsleitstelle Bautzen weitere Kräfte und Mittel angefordert. So wurde auch die Feuerwehr Wilthen , u.a. mit dem Hubsteiger, alarmiert . Im weiteren Verlauf des Einsatzes kamen dann auch noch Kräfte der Feuerwehr Cunewalde sowie die Berufsfeuerwehr Bautzen mit der Drehleiter und dem HLF zum Einsatz.
Außerdem alarmierte die Leitstelle Bautzen ein Großaufgebot des Rettungsdienstes, u.a. den Org.-Leiter Rettungsdienst, mehrere Rettungswagen, einen Notarzt sowie die SEG des ASB mit insgesamt 7 Einsatzfahrzeugen. Weiterhin kam auch der stellvertretende Kreisbrandmeister zum Einsatz.
Die FF Sohland a.d. Spree rückte mit allen 6 Einsatzfahrzeugen aus. Am Einsatzort bestätigte sich schnell die bereits beschriebene Lage. Der mittlere Teil des Dachgeschosses sowie der Dachstuhl in diesem Bereich standen im Vollbrand. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch viele der Bewohner in dem brennenden Gebäude ! Unverzüglich begannen mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz mit der Evakuierung und Rettung der Bewohner. Viele der teils hochbetagten Senioren hatten von dem Brand überhaupt noch nichts mitbekommen ! Die Rettungsmaßnahmen verliefen zügig und reibungslos. Insgesamt wurden 24 Bewohner aus dem Gebäude gerettet, darunter auch eine bettlägerige Frau, welche mit einem Tragetuch aus der Wohnung gerettet werden musste.
Die Patienten wurden im Freien an die kurz nach der Feuerwehr eingetroffenen Mitarbeiter des Rettungsdienstes zur weiteren Betreuung übergeben. Dieser gesamte Part wurde von dem Org.-Leiter Rettungsdienst hervorragend organisiert ! Das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Rettungsorganisationen vor Ort klappte nahezu perfekt. Dafür an alle Beteiligten ein herzliches Dankeschön.
Der Schulleiter der benachbarten Mittelschule bot sofort unkomlizierte Hilfe an, indem er Räume für die Betreuung der evakuierten Personen zur Verfügung stellte. Auch dafür ein großes Dankeschön ! Mehrere Rettungssanitäter und ein Notarzt kümmerten sich dort um die Personen. 2 ältere Damen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Parallel zu den Rettungsmaßnahmen stellten die restlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr eine stabile Wasserversorgung her. So wurden aus dem Sohlander Dorfbach über mehrere Hundert Meter 2 B-Leitungen zum Einsatzort verlegt sowie eine Leitung aus einem Unterflurhydranten aufgebaut. Gleichzeitig wurde im Hinterhof der Seniorenwohnanlage der Hubsteiger der FF Wilthen in Stellung gebracht. Dort begannen dann die Wilthener Kameraden in Eigenregie mit den Löscharbeiten von außen. Parallel dazu begaben sich mehrere Trupps mit Pressluftatmern zum Innenangriff und begannen mit den Löscharbeiten im Gebäude.
Diese erwiesen sich jedoch als extrem schwierig, da das Dachgeschoss in dem betroffenen Bereich extrem verbaut und verwinkelt war. Um dem Feuer Herr zu werden, musste von außen das Dach teilweise abgedeckt werden, im Innenraum mussten die Trockenbauverkleidungen entfernt werden. Diese Maßnahmen erwiesen sich als langwierig und kräftezehrend. Immer wieder loderten die Flammen an unterschiedlichen Stellen auf !
Während des gesamten Einsatzes wurden die weit über 100 Einsatzkräfte durch ortsansässige Unternehmen, Unternehmen von außerhalb sowie teilweise auch von Privatpersonen hervorragend mit Verpflegung und Getränken versorgt. Auch für diese vollkommen unkomplizierte Unterstützung unser herzliches Dankeschön ! Auch der Bürgermeister der Gemeinde Sohland, Herr Matthias Pilz, sowie der Landrat des Landkreises Bautzen, Herr Michael Harig waren vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen, Ihre Unterstützung anzubieten und verschiedene Maßnahmen zur Betreuung der evakuierten Personen einzuleiten.
Unterstützt wurden die Einsatzkräfte außerdem durch ein Großaufgebot der Polizei, welche die Einsatzstelle weiträumig absperrten, auch um Schaulustige fernzuhalten. Auf den Straßen rund um das Einsatzobjekt war durch die Vielzahl der Einsatzfahrzeuge für die Verkehrsteilnehmer sowieso kein Durchkommen mehr. Durch die SEG des ASB wurde auch ein beheiztes Zelt aufgebaut, wo sich die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr auf ihren Einsatz vorbereiten konnten, bzw. nach dem Einsatz ausruhten.
Im Verlauf des Einsatz wurde auch noch der Gerätewagen Atemschutz des Landkreises Bautzen alarmiert, da vor Ort eine große Anzahl von Atemschutzgeräten benötigt wurde und auch zum Einsatz kam. Eine weitere große Unterstützung war neben dem Hubsteiger der FF Wilthen auch die Drehleiter der Berufsfeuerwehr Bautzen, um den Brand im Dachgeschoss von außen zu liqidieren.
Nach Mitternacht konnten dann die ersten Einsatzkräfte nach und nach aus dem Einsatzgeschehen herausgelöst werden. Speziell für die Sohlander Feuerwehrleute und die Besatzung des Hubsteigers der FF Wilthen wurde es jedoch noch eine lange Nacht. Da sich das Feuer unter der Dachhaut weitergefressen hatte, musste das Dach in einem großen Bereich geöffnet werden, um die Restablöschung durchführen zu können.
Ca. gegen 4:30 Uhr konnte dann vom Einsatzleiter "Feuer aus" gemeldet werden. Bis 6:00 Uhr verblieben noch die Sohlander Kameraden zur Brandwache vor Ort und wurden dann bis ca. 10:30 Uhr von den Wehrsdorfer Kameraden abgelöst.
Der Brandursachenermittler der Polizei konnte am Donnerstagvormittag zweifelsfrei die Brandursache feststellen. Das Feuer war von einem defekten Fernsehgerät ausgegeangen. Der Schaden wird von der Polizei auf insgesamt ca. 1,5 Millionen Euro geschätzt !
Es war mit Sicherheit einer der schwersten Brände in der Gemeinde Sohland seit mehreren Jahrzehnten ! Zum Einsatz kamen insgesamt 100 Einsatzkräfte mit 19 Einsatzfahrzeugen von 6 Freiwilligen Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr Bautzen sowie dem Feuerwehrtechnischen Zentrum des Landkreises Bautzen. Weiterhin kam der Rettungsdienst mit 7 Fahrzeugen und ca. 18 Einsatzkräften zum Einsatz. Außerdem war noch der Org.-Leiter Rettungsdienst, der Kreisbrandmeister sowie ein Notarzt mit jeweils 1 Fahrzeug vor Ort. Unterstützt wurden wir auch von insgesamt ??? Fahrzeugen und Einsatzkräften der Polizei.
Allen, die in dieser Brandnacht in Sohland irgendwie mit geholfen haben an dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön von der Sohlander Feuerwehr und der Gemeindeverwaltung Sohland, besonders natürlich an alle Einsatzkräfte sowie die Firmen und Privatleute für die Bereitstellung der Verpflegung.
Bericht: Rico Hentschel – Pressesprecher der FF Sohland a.d. Spree
Fotos: Enrico Pech (Lausitznews.de), Thomas Schmidt, FF Sohland a.d. Spree
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