Am Mittwoch, den 31.08.2011 erfolgte gegen 7.04 Uhr bereits die nächste Alarmierung für die Feuerwehr Sohland über die Funkmeldeempfänger. Gemeldet wurde "Öl auf der Spree" im Bereich des Himmelbrückenweges in Sohland. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner der Sohlander Feuerwehrkameraden, dass es sich um einen langwierigen und arbeitsintensiven Einsatz handeln sollte. Jedoch meldeten die ersten am Einsatzort eintreffenden Kameraden einen massiven Ölfilm auf der Spree, welcher sich über die komplette Breite des Flusses erstreckte und ein Ende aus der Zuflussrichtung war nicht absehbar !
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Von der Feuerwehr Sohland kamen das HLF 20/16, das TLF 16/25, der SW 800 mit Ölbindemittelanhänger, das KLF sowie das MZF mit insgesamt 20 Kameraden und einer Kameradin zum Einsatz. Außerdem wurde umgehend die hauseigene Einsatzzentrale besetzt.
Da absehbar war, dass eine größere Menge des Heizöls bereits das Gemeindegebiet Sohland flussabwärts durchflossen hatte, wurden durch die Rettungsleitstelle Bautzen jetzt auch die Feuerwehr Schirgiswalde und die Berufsfeuerwehr Bautzen alarmiert. Durch diese Einsatzkräfte wurde zusätzlich im jeweiligen Stadtgebiet eine Ölsperre in der Spree errichtet.
Zwischenzeitlich hatten die Sohlander Einsatzkräfte mehrere Ölsperren im Bereich "An der Aue" und "Spreetalstraße" errichtet. Mittels schwimmfähigem Ölbindemittel wurde das Heizöl an den Ölsperren aufgenommen. Zum Einsatz kam hierbei auch das nagelneue Schlauchboot der FF Sohland, welches nach der Flut im August 2010 der FF Sohland freundlicherweise durch die Firma EDEKA Nestler aus Sohland gesponsort wurde.
Allerdings reichte der gelagerte Vorrat an Ölbindemittel für dieses Ausmaß an Ölverschmutzung nicht aus, so dass weiteres Bindemittel aus anderen Feuerwehren herangeschafft werden musste. Dieses kam dann schließlich von den Feuerwehren aus Taubenheim und Bautzen. Zur weiteren Unterstützung rückte im weiteren Verlauf dann auch die Berufsfeuerwehr Bautzen mit 3 Fahrzeugen an, darunter auch der RW2. Dadurch konnte noch eine weitere Ölsperre im Bereich oberhalb des Stausees Sohland errichtet werden. Da die Spree jedoch am Sohlander Stausee vorbei geleitet wird, bestand für dieses Objekt zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr der Umweltverschmutzung !
Zwischenzeitlich hatte sich das MZF auf die Suche nach der Ursache für diese Umweltverschmutzung gemacht und wurde schließlich in der Sohlander Ortschaft Taubenheim fündig. In einer dort ansässigen Stahlbaufirma war es wahrscheinlich durch einen technischen Defekt an der Tankanlage zum Austritt einer bislang nicht definierten Menge an Heizöl gekommen, welches über die Regenwasserleitung schließlich in die Spree gelangte.
Das Umweltamt und die Polizei haben zu diesem schweren Vorfall die Ermittlungen aufgenommen. Zur Zeit wird auf Forderung des Umweltamtes das Erdreich im Bereich der Auslaufstelle auf Kontamination untersucht. Gleichzeitig wurde durch das Umweltamt die fachgerecht Reinigung des Regenwasserkanals und die anschließende Prüfung durch den TÜV angeordnet.
Für die Feuerwehr Sohland bestand die Aufgabe jetzt darin, ständig das mit Heizöl vollgesaugte Ölbindemittel an den Ölsperren abzuschöpfen und durch frisches Material zu ersetzen. Während dieser Zeit wurden die Einsatzkräfte auch durch die Anwohner mit Kaffee und Brötchen versorgt ! Ein Fakt, welcher in der heutigen Zeit keinesfalls mehr selbstverständlich ist ! Dafür ein besonderes Dankeschön an die Familien Reinke und Hartig ! Aber auch durch eine Kameradin aus den eigenen Reihen wurde die Versorgung der Einsatzkräfte abgesichert.
Es handelte sich bei diesem Einsatz um eine bislang nicht dagewesene Ölverschmutzung der Spree im Gemeindegebiet Sohland. Der Einsatz wurde vorerst gegen 15.00 Uhr beendet. In den folgenden Stunden wird eine regelmäßige Kontrolle der ausgebrachten Ölsperren vorgenommen. Sobald ersichtlich ist, dass sich kein weiteres Öl mehr auf dem Gewässer befindet, wird das kontaminierte Ölbindemittel aufgenommen und die Ölsperren von den Sohlander Kameraden zurückgebaut. Die Entsorgung erfolgt dann durch ein Spezialunternehmen.
Bei diesem Einsatz kamen insgesamt 11 Feuerwehrfahrzeuge zum Einsatz. Von den Feuerwehren Sohland und Bautzen waren insgesamt 28 Kameraden im Einsatz, dazu kommen noch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Schirgiswalde.
Bericht: Rico Hentschel – Pressesprecher der FF Sohland a.d. Spree
Fotos: FF Sohland a.d. Spree
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